Petro strebt strategische Allianz für saubere Energie mit Deutschland an
Der erste linke Präsident Kolumbiens Gustavo Petro setzt bei seinem Staatsbesuch in Deutschland auf eine Stärkung der Zusammenarbeit für die Produktion von Erneuerbaren Energien in der viergrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas. Begleitet wurde Petro von Außenminister Álvaro Leyva Durán, Wirtschaftsminister Germán Umaña und Energieministerin Irene Vélez.
Im Gespräch mit deutschen CEOs und Vorständen während eines Mittagessens von BDI und LADW plädiert Petro für eine bilaterale Allianz, um vor allem Großprojekte für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff in Kolumbien voranzutreiben. Die Nachfrage nach Innovationen, die sich auf die Nachhaltigkeit auswirken, sei enorm, und Südamerika verfüge über eine unvergleichliche Kapazität zur Erzeugung sauberer Energie.
Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen haben aber deutlich gemacht, dass wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen unabdingbar sind. Dazu gehört u. a. eine verlässliche Infrastruktur für Verteilung und Transport von Erneuerbaren Energien, Rechtssicherheit für die oft langjährigen Verträgen sowie politische Stabilität für die Umsetzung von Großprojekten.
Kolumbien wünscht sich mehr Nachhaltigkeit auch in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Kohle gehört zu den meistexportierten Produkten nach Deutschland – mit steigender Tendenz durch die Ukraine-Krise. Deutschland ist größter Handelspartner Kolumbiens innerhalb der EU, zwischen beiden Ländern erreicht das Handelsvolum mehr als 2,5 Milliarden Euro.
Petro appelliert an Wirtschaft und Politik in Deutschland, dass der politische Diskurs nun gemeinsam in die Praxis umgesetzt wird.