Mehr Dialog mit und über Lateinamerika
„Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen bieten eine Chance für die Neupositionierung der EU und Deutschlands in der Zusammenarbeit mit Lateinamerika“, sagte Gunnar Kilian, LADW-Vorsitzender und Mitglied des Konzernvorstands der Volkswagen AG zur Eröffnung des ersten LADW-Abendempfangs am 2. Juni 2022 in Berlin. Es ginge aber nicht darum, kurzfristige Lösungen für akute Engpässe in Europa zu finden, sondern um den Aufbau langfristiger Partnerschaften zur gegenseitigen Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Schaffung von Wohlstand in beiden Regionen.
Im Anschluss an die jährliche LADW-Mitgliedersitzung kamen die Botschafterinnen und Botschafter der lateinamerikanischen Länder in Berlin mit Mitgliedern des Bundestages und ausgewählten Vertretern von Bundesregierung und Wirtschaft bei einem Abendempfang zusammen. Der persönliche Austausch in entspannter Atmosphäre im DRIVE. Volkswagen Group Forum stand im Mittelpunkt des Abends.
Durch den Ukraine-Krieg ist die strategische Bedeutung Lateinamerikas noch deutlicher geworden. Dort ist die höchste Demokratiedichte weltweit nach Westeuropa und Nordamerika. Mit Argentinien, Brasilien und Mexiko hat die Region zudem drei wichtige G20-Mitglieder. Und das Potenzial für mehr Kooperation bei erneuerbaren Energien, Rohstoffen, Digitalisierung oder Agrarwirtschaft überzeugt. Deutschland wäre gut beraten, seine Beziehungen zu dieser Region konsequent auszubauen.
„Wenn wir den Dialog mit Lateinamerika nicht verstärken, laufen wir Gefahr, die dort über Jahrzehnte aufgebaute Position der deutschen Industrie zu verlieren. Auf kaum einem Kontinent wird der Wettbewerb zwischen Unternehmen so intensiv ausgetragen wie in Lateinamerika“ betonte Kilian.
© Christian Kruppa