Ja, Brasilien kann es!

In Kürze treffen sich in Hamburg Staats- und Regierungschefs der als „G20“ bekannten größten Industrie- und Schwellenländer der Welt. Darunter sind auch drei Nationen aus Lateinamerika: Argentinien, Brasilien und Mexiko. Argentinien wird zudem die G20-Präsidentschaft
von Deutschland übernehmen und den Gipfel 2018 erstmalig nach Südamerika holen. Das ist ein sehr positives Signal.

Der Wille zum freien Handel zwischen Europa und Lateinamerika ist derzeit auf beiden Seiten des Atlantiks stark spürbar – dies wurde zuletzt während der Reise von Bundeskanzlerin Merkel nach Argentinien und Mexiko Anfang Juni unterstrichen. Denn die aktuellen Fortschritte in der Zusammenarbeit beeindrucken: Der Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur – ein Dauerthema, bei dem sich zu unserem Bedauern lange Zeit kaum etwas bewegte – wird nun nicht nur für möglich gehalten, sondern sogar schon für Ende dieses Jahres ins Auge gefasst. Das hat die Kanzlerin in den letzten Wochen mehrfach betont. Von dieser Entwicklung hätten wir vor einem Jahr nur träumen können. Und auch die Modernisierung des EU-Mexiko-Globalabkommens kommt zügig voran.

Aber das Streben nach Kooperation zeigt sich nicht nur im interkontinentalen Kontext. Auch innerhalb Lateinamerikas bemühen sich gerade Argentinien, Brasilien und Mexiko um neue Wege einer Intensivierung der gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen. Mehr intraregionaler Handel würde nicht nur die dortigen Binnenmärkte deutlich ankurbeln, sondern auch die Marktattraktivität der Region auf dem Weltmarkt insgesamt erheblich steigern. Egal, ob interkontinental oder intraregional: Diese Entwicklungen können wir als deutsche Unternehmen nur unterstützen und begrüßen sie sehr. Daher ist unser Appell an Lateinamerika und Europa, den eingeschlagenen Weg beherzt weiterzugehen und zum Erfolg zu führen.

Viel Spaß beim Lesen unseres aktuellen LADW Sunday Brief!

Brasília
© Fotolia, Eduardo Azeredo

Andreas Renschler

LADW-Vorsitzender und Mitglied des Konzernvorstands der Volkswagen AG

Sunday Brief N°6

Dieser Sunday Brief ist auch als PDF mit der Kolumne, Stimme und dem Leitartikel verfügbar.

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