Argentinien sucht in Europa nach Verbündeten

Der erst seit Dezember 2019 amtierende Staatspräsident Argentiniens Alberto Fernández besuchte heute im Rahmen einer Europareise auch Berlin für ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel.

In einem vom LADW organisierten Wirtschaftsgespräch mit dem Präsidenten und seiner Delegation zeigte sich Fernández gegenüber dem Engagement deutscher Unternehmen in Argentinien sehr aufgeschlossen. Argentinien brauche die deutsche Wirtschaft und sehe diese als Partner für ein Comeback des Landes.

Die Wiederbelebung Argentiniens hat für den Präsident höchste Priorität, der erste Schritt bleibt aber eine zu verhandelnde, langfristige Strategie zur Umschuldung, insbesondere mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Regierung ist bemüht, das Vertrauen in das Land wiederherzustellen und Rahmenbedingen für Investitionen zu verbessern. So soll beispielsweise ein neues Gesetz die Investitionssicherheit im Land stärken. Aktuelle Abschottungsmaßnahmen seien bittere, aber vorübergehende Heilmittel. Fernández hat sich auch für Multilateralismus und internationale Organisationen ausgesprochen.

Während seiner Reise traf Fernández auch den Papst, den italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte, den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Gesucht wird die Unterstützung der EU-Länder für die beabsichtigte Neuverhandlung der Rückzahlung des IWF-Kredits.

Präsident Fernández und der stellv. LADW-Vorsitzende Kerkhoff
Präsident Fernández und der stellv. LADW-Vorsitzende Kerkhoff © Christian Kruppa
Außenminister Solá, Präsident Fernández und Botschafter Villagra Delgado
Außenminister Solá, Präsident Fernández und Botschafter Villagra Delgado (v. l. n. r.) © Christian Kruppa
Präsident Fernández im Gespräch mit der deutschen Wirtschaft
Präsident Fernández im Gespräch mit der deutschen Wirtschaft © Christian Kruppa

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